Anleitung: Wassertest im Teich richtig durchführen

Wassertest Teich

Der Gartenteich ist eine einzigartige Lebensgemeinschaft aus Wasser mit seinen Inhaltsstoffen, Mikroorganismen, Teichpflanzen und Tieren. Damit die Wasserverhältnisse stabil bleiben, müssen einige Wasserwerte regelmäßig kontrolliert werden. Bevor der Teich kippt, kann erst nach einem gründlichen Wassertest Teich eingegriffen und die Teich-Biozönose wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wieso die Wasserwerte regelmäßig überprüft werden sollte und wie man den Wassertest im Teich durchführt.

Wassertest im Teich für ein gesundes Wasserklima

Der Gartenteich ist ein sensibles Mikroorganismus. Mit Teichzubehör wie z. B. Solar Teichpumpen oder Solar Teichfiltern kann man dazu beitragen, dieses Gleichgewicht zu unterstützen. Doch ist der Teich vielen weiteren äußeren Einflussfaktoren ausgesetzt. Deshalb ist es ratsam, mit einem Wassertest für einen Teich die wichtigsten Parameter regelmäßig zu prüfen.

Einige wichtige Wasserwerte wie Wassertemperatur, pH-Wert, Karbonathärte und die Stickstoffverbindungen Ammonium, Nitrit und Nitrat sollten wöchentlich einmal kontrolliert werden. Ändert sich nur eine dieser Faktoren und steigt stark an oder fällt deutlich ab, müssen weitere Faktoren in einem umfangreicheren Wassertest Teich durchgeführt werden.

Das ist notwendig, um mögliche Ursachen herauszufinden und durch gezielte Maßnahmen beispielsweise zu verhindern, dass sich eine Algenblüte entwickelt oder dass Fische an Sauerstoffmangel oder durch hohe Nitrit- oder Ammoniak-Konzentrationen eingehen.

Welche Wasserwerte sind wichtig?

Wassertemperatur
Die Wassertemperatur (WT oC) bestimmt im Gartenteich das Leben von Pflanzen und Tieren, aber auch die Löslichkeit vieler Substanzen im Wasser. Im Sommer ist eine Wassertemperatur zwischen 16 und 25oC optimal, im Winter sollten es  4 bis <14oC sein. Wärmeliebende Pflanzen und Fische kommen bei weniger als 14oC ins Winterquartier. Kaltwasser-Fische können im Teich überwintern, werden aber <10oC nicht mehr gefüttert
pH-Wert
Der pH-Wert gibt die Wasserstoffionen-Konzentration im Wasser an und zwar als negativer dekadischer Logarithmus. Bei pH 7 ist das Wasser neutral, bei 0 bis 7 sauer und zwischen 7 bis 14 alkalisch. Der pH-Wert im Teich wird vor allem vom Kohlensäure-Gehalt im Teichwasser bestimmt. Die Teich-Biozönose entwickelt sich nur in einem engen Bereich optimal, für Fische sollte sie zwischen pH 6,5 und 8,5 liegen.
Gesamthärte
Die Gesamthärte (GH) ist ebenfalls beim Wassertest für den Teich wichtig und gibt die Summe der Konzentrationen im Wasser gelösten Calcium- und Magnesium-Ionen an und zwar in Grad deutscher Härte (odGH). 1odGH entspricht 0,18mmol CaO/L. Wasser mit <8,4odGH ist weich, mittelhartes Wasser hat Härtegrade zwischen 8,4 und 14odGH, hartes Wasser hat >14odGH
Karbonathärte
Die Karbonathärte (KH) oder temporäre Härte ist der Anteil der Gesamthärte, der an die im Wasser gelöste Kohlesäure gebunden ist. Die Karbonathärte (in odKH) gibt die Summe der im Wasser gelösten Carbonate und Hydrogencarbonate an. Sie ist zugleich ein Maßstab für das Säurebindungsvermögen im Wasser. Ist dieser Säure-Puffer gut eingestellt, bleibt auch der pH-Wert im Wasser stabil.
Ammonium, Nitrit und Nitrat
Beim mikrobiellen Abbau  abgestorbener Pflanzen und Tiere, nicht-genutzter Futterreste  und der Exkrete der Fische   werden  Ammonium und Ammoniak im Wasser freigesetzt. Ammonium (NH4+) und Ammoniak (NH3) werden dann durch Bakterien zu Nitrit (NO22-) und weiter zu Nitrat (NO33-) oxidiert. Nitrit ist bereits in einer Konzentration von 0,1mg/l, Ammoniak bei 1mg/l  tödlich für  die Teichfische.  Nitrat ist ein wichtiger Nährstoff für die Wasserpflanzen und Algen. Hohe Konzentrationen aber können zur Überdüngung des Wasser und  Massenentwicklung der Algen führen. Um die Ursachen zu hoher Konzentration dieser Stickstoffverbindungen zu finden, muss ein zusätzlicher, umfangreicherer Wassertest Teich vorgenommen werden.
Kohlendioxid
Kohlendioxid (CO2) gemessen in mg/l) gelangt aus der Luft und aus dem Atemstoffwechsel der Fische und anderer Tiere ins Wasser. Ohne Kohlendioxid können die Pflanzen keine Photosynthese betreiben. Eine CO2-Konzentration von weniger als 25mg/Liter sind meist ausreichend. Manche Wasserpflanzen sind aber auch in der Lage im Wasser gelöstes Hydrogenkarbonat als Kohlenstoffquelle zu nutzen.

Wie hoch muss der pH-Wert sein?

pH-Werte zwischen 6,5 und 8,5 werden von Fischen und Pflanzen toleriert. Optimal ist ein pH von 8,0. Er stellt sich meist von selbst in einem gut eingefahrenen Teich mit hoher Selbstreinigungskraft, ein. Dies gelingt, wenn die Karbonathärte als Säurepuffer zwischen 5 und 12odKH liegt. Sonst muss sie mit speziellen, im Fachhandel erhältlichen Mitteln angehoben oder gesenkt werden. Dienlich hierzu kann auch z. B. der Einsatz eines Solar Teichfilters sein.

Wie teste ich Teichwasser?

Jede Messmethode hat ihre Vor- und Nachteile. Welche man einsetzt, ist nicht nur eine Kostenfrage, sondern hängt auch davon ab, ob es sich um Routinekontrollen oder einen größerer Wassertest Teich bei einem akuten Störfall im Teich handelt:

Teich Wassertest mit Teststreifen

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Teststreifen sind das erste Mittel der Wahl für Routinekontrollen der wichtigsten Wasserwerte im Teich. Auf einem schmalen Karton- oder Plastikstreifen sind kleine Farbpolster aufgedampft. Meist handelt es sich um Kombitests, mit denen mehrere Wasserwerte gleichzeitig kontrolliert werden.

Dazu taucht man an ruhigen Stelle am Teich den Teststreifen etwa 30 cm tief ins Wasser ein. Dann lässt man den Teststreifen kurz an der Luft trocknen oder schüttelt überschüssiges Wasser vorsichtig ab. Die Verfärbungen auf dem Teststreifen können mit der auf der Dose aufgedruckten Farbskala verglichen und der Messwert abgelesen werden. In der Regel sind die Werte in ppm (parts per million) angegeben, 1ppm entspricht einem 1mg/Liter.

Die gemessenen Werte sind allerdings nicht sehr genau. Ungeeignet ist diese Art von Teich Wassertest bei deutlicher Eigenfärbung des Wassers, z. B. wenn über Torfzusätze gefiltert wird oder sich Algen im Teich in Form von Algenblüten durch grünlich-trübes Wasser ankündigen.

Wassertest im Teich mit Testboxen

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Exakter lässt sich ein Wassertest Teich mit Tröpfchentests bestimmen. In einer Testbox sind alle Tests enthalten, welche  für Routinekontrollen oder akute Messungen im Gartenteich benötigt werden.  In einer Messküvette werden einige Tropfen des Farbindikators gegeben. Dann zieht man mit einer Spritze 5ml Teich-Wasser auf und entleert es langsam in die Testküvette. Die Färbung der Wasserprobe wird mit der mitgelieferten Farbskala verglichen.

Wassertest Teich Digital

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Diese digitalen Tests funktionieren ähnlich wie die Tröpfchentests der Testboxen. Nur wird je nachdem, welchen Faktor man messen will, das Meßprogramm per Tastendruck ausgewählt. Dann kommt in die Testküvette mit der Wasserprobe eine Reagenztablette  oder einige Tropfen eines Flüssigindikators. Die Farbintensität  in der Testküvette wird nicht mit einer Farbtafel verglichen, sondern im Lichtstrahl des Messgerätes elektronisch erfasst. Der Messwert wird auf dem Display angezeigt und kann anschließend digital gespeichert werden.

Wassertest Teich: welches ist der beste?

Teststreifen sind einfach und schnell in der Anwendung. Allerdings sind Messwerte nicht sehr genau, so kann beispielsweise die Eigenfärbung des Wassers stören. Kombistreifen bieten oft mehr Tests als man bei der Routinekontrolle braucht. Aber da man jeden Teststreifen nur einmal nutzen kann, bleiben einige Indikatoren ungenutzt.

Testboxen mit verschiedenen Tröpfchentests sind einfach zu handhaben und genauer als Teststreifen. Natürlich ist der Arbeitsaufwand höher, und um den Kontakt mit den Chemikalien zu vermeiden, sollte man vorsichtshalber Vinyl-Handschuhe tragen. Doch auf die Dauer sind sie preiswerter als Kombi-Indikatorstreifen, da man immer nur die Mittel einsetzt, die man für den aktuell zu messenden Wasserwert aktuell benötigt;

Digitale Tests erlauben eine besonders exakte und saubere Messung der Wasserwerte. Die Messwerte können auf einem Display abgelesen und auch gespeichert werden. Einige Geräte können auch als Dauertests eingesetzt werden: Zur  Überwachung von Fischteichen oder zur Steuerung  bestimmter Parameter. Sie bewähren sich auch bei einem besonders umfangreichen Wassertest Teich.

Wie häufig muss ich einen Teichwassertest durchführen?

Wassertest Teich

Die Routinekontrolle der wichtigsten Wasserwerte reicht einmal pro Woche. Bei  Problemen im Teich sollten möglichst exakte Messungen der auslösenden Faktoren sofort nach ihrer Entdeckung und während der Sanierung  in kurzen Intervallen oder im Dauerbetrieb, danach zur Kontrolle wieder einmal wöchentlich gemessen werden.

Tipp: in dieser Schritt-für-Schritt Anleitung erfahren Sie, wie die Reinigung des Gartenteichs funktioniert und welche Fehler dabei vermieden werden sollten.

Fazit: Wassertest Teich

Die  Lebensgemeinschaft im Teich wird durch die Wechselbeziehungen zwischen Wasserverhältnissen, Mikroorganismen, Teichpflanzen und Tiere  in einem labilen Gleichgewicht gehalten. Damit dies so bleibt, müssen einige charakteristische Wasserwerte wöchentlich kontrolliert werden. Kündigt sich eine Algenblüte an, weil das Teich-Wasser mit Nährstoffen überdüngt ist, weil Fische kränkeln oder Teichpflanzen eingehen ein, dann müssen die möglichen Ursachen geklärt und ein umfangreicher Wassertest Teich durchgeführt werden. Erst dann kann gezielt eingegriffen werden, bevor die Teichbiozönose aus dem Gleichgewicht gerät und der Teich zu kippen droht.

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Letzte Aktualisierung am 14.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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